Andreas hat es in seinem Kommentar genau so beschrieben, wie ich es auch gemacht habe: Der leere Knopf auf dem Screen, bevor die Karte im Terminal eingeschoben wird, ist das Problem. Herzliche Gratulation! Du hast das Rätsel gelöst!
Ich bin davon ausgegangen, dass es nur funktioniert, wenn das Benutzerinterface möglichst schnell immer auf diesem Knopf rechts unten traktiert wird. Das würde dann etwa der Obsessive-Compulsive Tour entsprechen, wie sie James Whittaker in seinem Buch “Exploratory Software Testing” beschreibt.
Aber heute habe ich es jetzt noch in Slowmotion probiert, und es funktioniert auch so: Der Knopf rechts unten ist zwar leer, aber er reagiert trotzdem noch auf Klicks – und siehe da, schon kommt die Fehlerseite.
Interessant an diesem Fehler ist, dass der Fehler nicht darin besteht, dass etwas nicht funktioniert, was vom Kunden so verlangt wurde, sondern, dass etwas Zusätzliches in der Software enthalten ist. Das ist ein Pattern, das häufiger vorkommt, dass Software Funktionalität aufweist, die über die Spezifikation hinausgeht. Verhältnismässig häufig sind Sicherheitslöcher in diesen Teilen zu finden, die eben zusätzlich zur Spezifikation in der Software vorhanden sind. Und die sind im Testing unglaublich schwierig zu finden.
Zusammenfassend: Sicher kein schlimmer Fehler, ich sehe auch keine unmittelbaren Auswirkungen. Nichtsdestotrotz wäre eine explorative Testsession auf dieser Software sicher keine verlorene Zeit. Und einmal mehr überraschend, dass auch eine vom Workflow her nicht unendlich komplexe Applikation eben doch nicht ganz wasserdicht getestet wurde.
Nun noch eine kleine Anmerkung:
Unmittelbar nachdem ich dieses Rätsel publiziert habe, kam auch schon die Meldung von @Migros via Twitter.
@ThomasBriner Das würde uns aber auch interessieren. 🙂 ^jr
— Migros (@migros) 15. Januar 2015
Chapeau, wirklich beeindruckend, nicht nur die Data-Mining-Algorithmen funktionieren, sondern die Analyse der Treffer ist auch beeindruckend schnell!
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